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Ehrenbürger
Die Stadt Diepholz hat seit 1824 fünfzehn seiner ehemaligen Bürger und Personen, die sich um die Stadt verdient gemacht haben, zu Ehrenbürgern ernannt. Dies macht deutlich, dass es eine Reihe von Personen in Diepholz gegeben hat, die sich in besonderem Maße für ihre Heimatstadt eingesetzt haben.
Diese Menschen haben durch ihr persönliches Wirken einen Teil des Charakters unserer Stadt geprägt. Menschen machen Geschichte!
Um den einzelnen Menschen als Teil der Gemeinschaft ins Blickfeld zu rücken, möchten wir Ihnen hier die Ehrenbürger unserer Stadt präsentieren.
geboren am 24.08.1750 in Wülften/Harz; verstorben am 10.04.1837 in Diepholz
Ehrenbürger Ernst Hans Bütemeister © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 123 KB - 1018 x 1251 Die Stadt Diepholz ernannte Herrn Bütemeister am 24.08.1824 zu ihrem ersten Ehrenbürger, und damit musste er etwas ganz Besonderes und Herausragendes für die Stadt Diepholz geleistet haben.
In der Zeit Napoleons ab 1803 gelang es ihm als Amtmann, die fremden Armeechefs für Diepholz so günstig zu stimmen, dass er auf diese Weise größeren Schaden und Kriegsunheil, wie es zahlreiche andere Städte erfahren und ertragen mussten, in Diepholz abzuwehren.
Durch seinen hiesigen Einsatz für Diepholz und die Bevölkerung, erlitt er persönlich jedoch große Nachteile, indem er 1810 seine Stelle als erster Beamter in Diepholz verlor, aber auch Zeit- und vor allem Geldeinbußen hinnehmen musste.
Nach der Besiegung Napoleons konnte er seine Stelle als erster Beamter in Diepholz wieder aufnehmen und erhielt am 20.04.1818 dem Titel zum Oberamtmann. So konnte er im Jahr 1822 sein 30jähriges Jubiläum als Diepholzer Beamter und 1824 sogar sein 50jähriges Dienstjubiläum feiern. Bis in sein hohes Alter arbeitete er täglich sechs bis acht Stunden mit noch voller Geisteskraft und einer dem Alter entsprechenden guten körperlichen Verfassung für die Stadt Diepholz.
Bis zum Schluss folgte er dem lateinischen Sprichwort „nec aspera terrent" („Und das Dunkle schockt nicht"). Dieses entsprach seiner Lebenshaltung und seinem Prinzip: „Jede mir als Beamten gestellte Aufgabe wird erledigt".
geboren am 03.12.1821 in Diepholz; verstorben am 21.10.1896 in Eidelstedt bei Altona
Ehrenbürgerbrief Firedrich Heinrich Lübkemann © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 375 KB - 2000 x 1488
Friedrich Heinrich Lübkemann besuchte von 1828 bis 1836 die Volksschule in Diepholz, erlernte anschließend das Maurerhandwerk und setzte sich zum Ziel, Meister zu werden.
Wegen einer mangelhaften Schulbildung in Diepholz infolge von schlechten räumlichen Verhältnissen erhielt Lübkemann in Deutschland keine Erlaubnis, die Meisterprüfung abzulegen. Als Ausweg suchte er das Ausland auf und bestand in Kopenhagen die angestrebte Meisterprüfung sogar mit Auszeichnung.
Was ihn für die Stadt Diepholz von so einer Besonderheit erschienen ließ, um ihm am 08.08.1894 einstimmig das Ehrenbürgerrecht zu verleihen, erübrigte sich vor allem 1892, als er der Stadt Diepholz eröffnete, dass er und seine Frau Margarete Caroline aus Aschen beide in ihrem Testament vom 05.12.1891 Diepholz zu ihrem Universalerben eingesetzt hatten. Der Nachlass von 30.000 Mark sollte zur Erbauung eines zu dieser Zeit für sämtliche schulpflichtigen Kinder der Gemeinde ausreichendes Volksschulgebäudes in Diepholz verwendet werden. Sollte noch Kapital übrig bleiben, war es von ihnen für die Beschaffung von Lehrmaterial und Schulutensilien vorgesehen gewesen oder als Stipendium für einen begabten Schüler, dessen Eltern nicht vermögend waren.
Eine mehr als großzügige Geste der Eheleute, die in Diepholz zu ordentlichen Schulverhältnissen verhelfen sollte. Doch niemand wusste, wann das Testament zur Vollstreckung gelangen konnte, weil der Nachlass der Gemeinde Diepholz erst nach dem Tod beider Eheleute zu Gute kommen sollte.
1894 war der Neubau eines Volksschulgebäudes in Diepholz so dringend notwendig geworden, dass das Ehepaar am 27.03.1894 einen Schenkungsvertrag schloss und den Geldbetrag der Gemeinde bereits zu Lebzeiten zukommen ließ. Die Vorraussetzungen für einen Neubau waren also durch den Großmut eines Mannes, der es mit äußerster Sparsamkeit und mit Unterstützung seiner Frau „in einem langen Leben voll redlicher Arbeit und treuesten Fleißes zu einem bescheidenen Wohlstand gebracht hatte", ermöglicht worden.
Das wahrhaft Große an dieser Stiftung war, dass Lübkemann nach eigenen bitteren Erlebnissen mit den schlechten Schulverhältnissen den Diepholzer Kindern zu einer besseren schulischen Ausbildung verhelfen wollte, als er sie selbst hatte durchlaufen können. Seine Schwierigkeiten sollten ihnen erspart bleiben.
geboren am 23.07.1858 in Hannover; verstorben am 08.12.1948 in Diepholz
Ehrenbürger Heinrich Fridrich Plate © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 281 KB - 925 x 1276
Das Ergebnis von Punkt VIII der Ratssitzung vom 07.01.1899: „Auf Antrag des Vorsitzenden beschließt die Versammlung einstimmig, den Rentner H. Friedrich Plate zum dritten Ehrenbürger des Fleckens Diepholz zu ernennen."
Mit dem Tod seines Vaters erbte Heinrich Friedrich Plate im Alter von 38 Jahren dessen beachtliches Vermögen.
1897 stellte der Sohn 4000 Mark aus diesem Nachlass für die Instandhaltung des Diepholzer Friedhofs zur Verfügung und im darauffolgenden Jahr weitere 10000 Mark für den Neubau der gehobenen Abteilung der hiesigen Bürgerschule.
Kurz nach seiner Ernennung zum Ehrenbürger teilte er dem Rat am 14.03.1899 seinen Dank mit und schrieb, dass er „auf eine Befreiung von Lasten", sofern diese mit der Ernennung zum Ehrenbürger verbunden sein sollte, „für die Dauer seines Lebens" verzichte.
Er machte seine Verbundenheit zu Diepholz durch Geld sichtbar. Die zurückgezogene, bescheidene und edle Art dieses Diepholzer Bürgers rechtfertigte unbedingt die Ernennung zum Ehrenbürger und widerlegt die manchmal vertretene Meinung, dass Plate ein Eigenbrötler und ein geistig nicht ganz ernst zu nehmender Mensch war.
geboren am 17.04.1847 in Diepholz; verstorben am 28.03.1913 in Stuttgart
Ehrenbürger Heinrich Friedrich Adolf Prinzhorn © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 322 KB - 1433 x 2173
Der Direktor der Continental-Gummi-Werke AG Heinrich Friedrich Adolf Prinzhorn pflegte, nachdem er am 25.03.1909 die Leitung abgegeben hatte, bis zu seinem Tode die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Firma und war dessen stellvertretender Vorsitzender.
Von dem Vermögen, welches er in seiner Zeit bei der Firma Continental-Gummi-Werke AG angespart hatte, spendete er 3000 Mark für den Bau der Mittelschule und weitere 15000 Mark je zur Hälfte für den Bau einer Turnhalle und für den Bau eines Siechenhauses. 1913 - neun Jahre später - spendete er nochmals 3000 Mark für das Siechenhaus; und Prinzhorn vermachte der Diepholzer Schulgemeinde ein Legat von 10000 Mark.
Daraufhin ernannte der Rat in seiner Sitzung vom 31.05.1904 "den Direktor Adolf Prinzhorn in Hannover zum Ehrenbürger des Fleckens Diepholz".
Aufgrund von Prinzhorns Großmütigkeit gegenüber seiner Geburtsstadt wurde die Verbindungsstraße zwischen Bahnhof- und Wellestraße am 14.02.1938 zum Gedenken an den vierten Ehrenbürger der Stadt "Prinzhornstraße" genannt. Darüber hinaus wurde an das Prinzhornsche Haus, Bahnhofstraße 26, welches Heinrich Friedrich Adolf Prinzhorn für den Lebensabend seines Vaters hatte erbauen lassen, eine Gedenktafel angebracht, die sowohl an den Vater und als auch an den Sohn erinnern soll.
(1847-1915)
Der gebürtige Diepholzer war in den USA reich geworden und trug erheblich zum Bau der Mittelschule und des Städtischen Krankenhauses bei. Er wurde im Jahre 1906 zum Ehrenbürger ernannt.
(1854-1937)
Er stammte aus einer alteingesessenen jüdischen Händlerfamilie und stiftete als Berliner Krawattenfabrikant bedeutende Summen für das Städtische Krankenhaus und das Kriegerdenkmal in der Bahnhofstraße (1870/71).
Nachdrücklich blieb er im Bewusstsein durch das Buntglasfenster, das er für das 1905 neu erbaute Rathaus stiftete und das sich heute im Neuen Rathaus befindet. Er wurde 1921 zum Ehrenbürger ernannt.
geboren am 16.01.1848 in Diepholz; verstorben am 06.05.1927 in Diepholz
Ehrenbürger Hermann Friedrich Heinrich Kläning © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 362 KB - 1450 x 2051
Der Malermeister Hermann Friedrich Heinrich Kläning eröffnete im Hause seines Vaters einen Maler- und Lackiererbetrieb, der bis heute in Familientradition weitergeführt wird.
Hermann Friedrich Heinrich Kläning wurde am 09.01.1886 zu einem der neuen Ortsvorsteher gewählt, und am 13.08.1889 sogar zum Wortführer der Bürgervorsteher erkoren.
1903 gelang ihm darüber hinaus der Sprung zum Kreistagsabgeordneten und ab 03.03.1906 für sechs Jahre zum Bauschöffen.
Anlässlich seiner 40jährigen Zugehörigkeit zum Bürgervorsteherkollegium wurde ihm am 02.01.1926 das Ehrenbürgerrecht verliehen, denn als Diepholzer Bürger war er mit großem Verantwortungsbewusstsein und Sinn für die Gemeinschaft in der Gesellschaft der Stadt Diepholz hoch angesehen.
geboren am 31.10.1845 in Diepholz; verstorben am 10.12.1947 in Diepholz
Ehrenbürger August Karl Tangemann © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 83 KB - 1206 x 834 „So ehrte die Stadt einen ihrer Bürger, dem die Seltenheit und Gnade beschieden war, über 100 Jahre alt zu werden und bis zuletzt die politischen Ereignisse und die Geschehnisse seiner Vaterstadt Diepholz verfolgen zu können." In diesem Sinne nahm die Stadt Diepholz den 100. Geburtstag des Landwirts, Tonnenmachers und Böttchermeisters zum Anlass, Herrn Tangemann zu ihrem Ehrenbürger zu ernennen, denn nur lediglich wenigen Menschen sei es vergönnt, 100 Jahre alt zu werden.
Heinrich August Karl Tangemann verstarb schließlich am 10.12.1947 im gnadenvollen Alter von 102 Jahren in seiner Geburtsstadt Diepholz.
geboren am 09.09.1882 in Osterburg/Altmark; verstorben am 27.04.1969 in Diepholz
Ehrenbürger Emil August Gustav Brüning © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 361 KB - 1512 x 2111
Bereits mit 14 Jahren half Emil August Gustav Brüning dem Bürgermeister aus und verdiente sich damit wohl sein erstes Geld. Frühzeitig entdeckte er schon hierbei Verwaltungsaufgaben für sich und blieb diesen sein Leben lang treu. So wurde er über die Anstellungen als Bürogehilfe und in den Kreisausschüssen von Osterburg und Bersenbrück zu einem ausgezeichneten Verwaltungsmann ausgebildet.
1910 bewarb er sich sodann um die Stelle des Bürgermeisters im Flecken Diepholz und wurde am 15.10.1910 für zwölf Jahre zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister in Diepholz gewählt. Durch zweimalige Wiederwahl behielt er dieses bedeutende Amt bis 1946, also 36 Jahre lang, inne.
In all den schwierigen Jahren des Machtwechsels, in den Jahren des Dritten Reiches sowie dessen Ende, gelang es Brüning mit politischer Klugheit und Fingerspitzengefühl die Geschicke von Diepholz durch alle Wechsel hindurch zu leiten. Viel menschliches und politisches Einfühlungsvermögen war nötig, in der Turbulenz der Geschehnisse und bei den aufeinander stoßenden Meinungen und Überzeugungen das eigentliche Hauptziel, das Wohl der Stadt und seiner Bürger, nicht aus den Augen zu verlieren.
Besonders erwähnenswert in seiner Amtszeit als Diepholzer Bürgermeister sind beispielsweise, dass Emil August Gustav Brüning, der nicht in die Partei der NSDAP aufgenommen worden war, verhindern konnte, dass der Ortsgruppenleiter dieser Partei das „Judenfenster" aus dem Diepholzer Ratssaal entfernte. Zum Schutze des Fensters ließ Brüning die eingebrannte Widmung kurzerhand überstreichen.
Darüber hinaus wollte die NSDAP die Akten und Karteien vieler Städte vernichten lassen, so auch in Diepholz. Brüning jedoch ließ frühzeitig alle Akten in einem Sarg auf dem Friedhof beerdigen und nach kurzer Zeit wieder ausgraben, so dass sie dank seines Einsatzes erhalten werden konnten und heute Teil des Stadtarchivs sind.
In seine Amtszeit als Bürgermeister fielen außerdem viele für Diepholz wichtige Ereignisse, wie unter anderem der Bau der 1939 errichteten Badeanstalt, die ohne seine Initiative bzw. ohne seine Beteiligung nicht zustande gekommen wären. Brüning trug auch die Verantwortung dafür, dass mit der Zusammenlegung der beiden Kreise Diepholz und Sulingen die Stadt Diepholz zum Kreissitz bestimmt werden konnte.
Nach Ablauf seiner Bürgermeistertätigkeit blieb er weiterhin als Stadtdirektor für Diepholz aktiv, wodurch er zum Ausdruck brachte, dass er eine Persönlichkeit von besonderer Haltung und außergewöhnlichen Fähigkeiten war.
Der Rat der Stadt Diepholz ernannte Brüning anlässlich seines Wechsels in den Ruhestand am 31.03.1950 zu ihrem Ehrenbürger, dem das Wohl aller Menschen immer besonders am Herzen gelegen habe.
Der von der Schloßstraße nach Süden abzweigende Erschließungsweg wurde am 18.06.1969 einstimmig vom Rat zum Gedenken an den Ehrenbürger und langjährigen Bürgermeister "Brüningstraße" benannt.
geboren am 13.12.1913 in Diepholz; verstorben am 08.07.1996 in Diepholz
Ehrenbürger Friedrich Theodor Bernhard Langhorst © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 381 KB - 1418 x 2034
Als bisher jüngstes Mitglied wurde Friedrich Theodor Bernhard Langhorst 1952 in den Rat der Stadt Diepholz gewählt. Nachdem er dann auch 1956 zum stellvertretenden Bürgermeister gewählt worden war, wurde er am 10.04.1961 mit großer Mehrheit zum Bürgermeister ernannt. Dieses Amt behielt er für die nächsten 19 Jahre inne. In dieser Zeit war Langhorst derjenige, der mitverantwortlich für das Entstehen der Städtepartnerschaft Thouars-Diepholz in den Jahren ab 1965 war.
Ebenfalls ab 1956 war er 20 Jahre lang Mitglied im Kreistag des Landkreises Diepholz und zusätzlich im Kreisausschuss. In seiner Partei, der FDP, deren Mitglied er bereits seit 1953 war, wurde Langhorst 1966 zum Bezirksvorsitzenden und zum Mitglied der Kreistagsfraktion gewählt.
Um den Jüngeren die Möglichkeit zu geben, sich öffentlich zu betätigen, gab er nach der Vollendung seines 65. Lebensjahres das Amt des Bürgermeisters ab und trat sowohl von der Parteiarbeit als auch allen ehrenamtlichen Tätigkeiten zurück.
Im darauffolgenden Jahr wurde Friedrich Theodor Bernhard Langhorst mit Wirkung vom 07.01.1979 für sein politisches Engagement in der Kommune, aber vor allem für das intensive Mitwirken beim Entstehen der besagten Städtepartnerschaft das Ehrenbürgerrecht der Stadt Diepholz und der Titel des Ehrenbürgermeisters verliehen. Auch von der französischen Partnerstadt Thouars wurde er am 09.10.1982 zu deren Ehrenbürger ernannt.
In dieser Anerkennung seitens der Partnerstadt konnte er nun endlich eine Bestätigung für seine jahrelangen Bemühungen erkennen, dass nach den beiden Weltkriegen eine erneute kriegerische Auseinandersetzung zwischen Frankreich und Deutschland - und damit in Europa überhaupt - unmöglich werden und an deren Stelle friedliche Zusammenarbeit treten würde.
geboren am 01.03.1898 in Königsberg; verstorben am 18.05.1984 in Bad Ems
Ehrenbürger Emil-Johannes Guttzeit © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 59 KB - 1024 x 752
Am 01.08.1947 wurde Emil-Johannes Guttzeit als Lehrkraft an die Mittelschule in Diepholz berufen, woraufhin er mit seiner Familie nach Diepholz zog. 12 Jahre später übernahm er hier die Stelle als Mittelschulkonrektor. 1963 - mit der Vollendung des 65. Lebensjahres - schied er schließlich aus dem Schuldienst aus und widmete sich dann den Aufgaben eines Stadtarchivars in Diepholz und der Heimatforschung.
Die Ergebnisse seiner unermüdlichen, gründlichen und immer den Quellen nachgehenden Forschungsarbeiten waren eine Anzahl größerer Werke, wie z. B. „Diepholz und seine Straßen", Diepholz 1954, oder „St. Hülfe", Diepholz 1974.
Neben dieser wissenschaftlichen Arbeit beteiligte er sich auch am reichen kulturellen Leben der Stadt, insbesondere als Vorsitzender des Kulturrings von 1963 bis 1968.
Am 08.01.1983 ernannte ihn der Rat der Stadt Diepholz zu ihrem 11. Ehrenbürger, weil er sich als Stadtarchivar um die heimatgeschichtliche Erforschung unseres Raumes und als Verfasser der ersten zusammenhängenden wissenschaftlichen Darstellung der Geschichte der Stadt Diepholz besonders verdient gemacht hat.
geboren am 27.04.1926 in Diepholz; verstorben am 10.07.1998 in Diepholz
Ehrenbürger Stadt Diepholz © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 70 KB - 878 x 768 Der gelernte Buchhändler Horst Schöttler übernahm 1985 nach dem Tod beider Elternteile die elterliche Buchhandlung zusammen mit seiner Frau Lieselotte.
Er wurde zum jüngsten Mitglied des Diepholzer Kulturrings, zu dessen Geschäftsführer er einige Jahre später ernannt wurde.
Dass Diepholz 1983 ein eigenes Theater erhielt, war ganz allein ihm zu verdanken. Er nahm sich an, junge Künstler zu fördern und schrieb Theater-, aber auch Konzertkritiken.
Am 27.04.1986 verlieh ihm die Stadt Diepholz wegen seines besonderen Engagements für die Kulturentwicklung in Diepholz die Goldmünze, und am 25.10.1989 wurde er zudem zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
Mit dem 75. Geburtstag der in Familienhand geführten Buchhandlung fasste Horst Schöttler den Entschluss, sich zurückzuziehen und die Buchhandlung in andere Hände zu übergeben.
Nach schwerer Krankheit starb Schöttler am 10.07.1998, und Diepholz verlor somit einen Bürger, der sich zusammen mit seiner Frau für die Kultur, die Ehre und das Ansehen seiner Vaterstadt sowie für deren Wohl weit mehr als üblich eingesetzt hatte.
geboren am 09.06.1910 in Plauen im Vogtland; verstorben am 27.09.2009 in Hüde
Ehrenbürger Major Anzeige in Originalgröße 15 KB - 223 x 295
Der Ostern 1962 vom Rat der Stadt Diepholz zum Leiter der Realschule gewählte Herbert Major engagierte sich darüber hinaus ab 1974 ehrenamtlich als Stadtarchivar der Stadt Diepholz.
Während er hierbei zunächst Johannes Guttzeit bei seiner Arbeit unterstützte, übernahm er später die Leitung des Archivs. Für Major war dies eine Aufgabe, der er sich besonders nach seiner Pensionierung mit zielstrebiger Leidenschaft und Freude an der Arbeit widmete. Später wirkte er im Archiv zusammen mit Falk Liebezeit, mit dem er auch eine der aufwändigsten Arbeiten meisterte: den Umzug des Archivs vom alten in das neue Rathaus.
Herbert Major forschte während seiner Zeit als ehrenamtlicher Stadtarchivar auf dem Gebiet der Heimatgeschichte und veröffentlichte die Ergebnisse seiner Arbeit, wie beispielsweise 1975 „75 Jahre Mittel-/ Realschule Diepholz", 1987 „Die Ehrenbürger des Fleckens bzw. der Stadt Diepholz", 1990 „Der Werdegang der Diepholzer Gans" oder 1999 zusammen mit Falk Liebezeit „Auf den Spuren jüdischer Geschichte in Diepholz".
Im selben Jahr der Entstehung seiner letztgenannten Schrift am 25.03.1999 beschloss der Rat der Stadt Diepholz in seiner Sitzung einstimmig, das Ehrenbürgerrecht der Stadt Diepholz aufgrund des großen Engagements für das Stadtarchiv an Herbert Major zu verleihen, nachdem ihm bereits im vorangegangenen Jahr die Goldmünze der Stadt überreicht worden war.
Major wurde während seiner Tätigkeiten als Archivar stets von seiner Frau Eleonore unterstützt. Ihr bleibt insbesondere für die Pflege des Bildarchivs herzlich zu danken.
Nicht einmal einen Monat vor ihrer gemeinsamen "Gnaden-Hochzeit" verstarb Herbert Major am 27.09.2009 im Alter von 99 Jahren.
geboren am 21. April 1921 in Lemförde; gestorben am 29. März 2014 in Kiryat Bialik, Israel
Günter Roberg am 05. August 2010 © Stadt Diepholz Anzeige in Originalgröße 433 KB - 709 x 1024
Zunächst zog seine Familie 1928 nach Hannover. Zwei Jahre später kehrte sie in ihre Diepholzer Heimat zurück. Im Jahr 1930 kaufte die Familie Roberg das zweite Pastorenhaus in Diepholz, Lange Straße 22. Es folge eine schwere Zeit, in der besonders Aktivitäten mit anderen Bürgern immer weniger wurden. "Es war genau zum 1. April 1933, zum Tag des Boykotts jüdischer Geschäfte, als wir einen Brief kriegten. Da stand drin, wir möchten doch dem Turnen fernbleiben."
Nach Vollendung seiner Schulpflicht zog auch Günter Roberg 1935 nach Hannover. In der Leinestadt begann er eine Bäckerlehre bei einem jüdischen Bäcker. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde Günter Roberg Zeuge der Zerstörung der Hannoverschen Synagoge.
Als er Anfang 1939 nach Diepholz zurückkehrte, erkannte er, dass es auch hier auf dem Land teilweise schwere Ausschreitungen gegen Juden gab. Beispielsweise wurde ihm berichtet, dass das Haus seiner Familie in der Reichspogromnacht verwüstet wurde und seine Mutter die Nacht im Schlossgefängnis in Diepholz hatte verbringen müssen.
Aufgrund der immer stärker werdenden Überwachung durch nationalsozialistische Nachbarn blieb den Diepholzer Juden letztendlich nur der Friedhof als Treffpunkt. Dies war auch der Ort, an dem sich Günter Roberg am 10. August 1940 von der übrig gebliebenen jüdischen Gemeinde verabschiedete. Wie sich später herausstellen sollte, war er einer der letzten Juden des Kreises, dem die Ausreise gelang.
Mit 19 Jahren wanderte Günter Roberg nach Palästina aus, als Gepäck hatte er nicht mehr als einen Koffer mit vorschriftsmäßig maximal 16 kg Gewicht.
Später kam Günter Roberg zu einem Stück Land, nachdem er sich einem Kibbuz angeschlossen hatte. Mithilfe der lokalen jüdischen Gemeinde baute er sich dort in den folgenden Jahren eine Existenz auf.
Schon wenige Jahre nach dem Krieg begann Günter Roberg wieder Kontakt mit Bekannten aus Deutschland aufzunehmen. Bald darauf bekam er Besuch aus Diepholz. Darüber waren seine Nachbarn in Israel allerdings stark verwundert. Günter Robergs Beziehungen zu Deutschen verursachte bei ihnen Unmut. Im Jahr 1972 kam er das erste Mal mit seiner Frau und Tochter nach Deutschland und besuchte seine alten Freunde, die ihn zuvor schon in Israel besucht hatten. 25 Jahre später, am 9. November 1997, kam Günter Roberg erneut nach Diepholz. Er hielt, als letzter lebender Jude aus Diepholz, eine Rede zur Einweihung des Mahnmals auf dem jüdischen Friedhof, das aus Trümmern jüdischer Grabsteine gestaltet wurde.
Unter anderem zitierte er auch sein Lebensmotto:
"Ein bisschen mehr Frieden und weniger Streit, ein bisschen mehr Güte und weniger Neid! Ein bisschen mehr Wahrheit immerdar und viel mehr Hilfe in Gefahr! Ein bisschen mehr Wir und weniger Ich. Ein bisschen mehr Kraft, nicht so zimperlich! Und viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf den Gräbern sind sie vergebens."
Günter Roberg wohnte mit seiner Familie in der Stadt Kiryat Bialik in Israel. Am 29. März 2014 verstarb Günter Roberg dort.
geboren am 16.04.1922 in Breisach; gestorben am 18.04.2011 in Damme
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1983 gründete sie gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Jürgen Ulderup die „DR. JÜRGEN UND IRMGARD ULDERUP STIFTUNG", deren Hauptziel die Aus- und Weiterbildung sowie der Umwelt- und Landschaftsschutz ist. Seit dem Tod von Dr. Jürgen Ulderup am 23.04.1991 verfolgte Irmgard Ulderup diese Stiftungsziele als Alleingesellschafterin weiter und hat so wesentliche Impulse für die vielfältigen Aktionen der Stiftung gegeben. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem die Finanzierung des Studiengangs „Maschinenbau" der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) am Standort Diepholz und die 1985 ins Leben gerufene Akademie der Stiftung, die in Diepholz Fachkräfte beruflich fort- und weiterbildet.
Für ihre Arbeit erhielt Frau Ulderup bereits im Jahre 1997 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens und 2007 das Große Verdienstkreuz.
Obwohl Irmgard Ulderup keine Bürgerin der Stadt war, hat sie Diepholz während ihrer jahrelangen Stiftungsarbeit nie aus den Augen verloren. Durch finanzielle Unterstützung, durch Projekte und durch ihre Ideen, hatte sie es geschafft, Diepholz als Bildungsstandort attraktiv zu machen. Frau Ulderup hat mit dazu beigetragen, dass die Stadt Diepholz mit dem Standort der PHWT nun über ein überregional bekanntes Bildungsangebot verfügt, welches die Attraktivität der Stadt steigert und immer wieder junge Leute nach Diepholz zieht.
Frau Irmgard Ulderup verstarb am 18.04.2011 in Damme, zwei Tage nach ihrem 89. Geburtstag.
geboren am 23.08.1949 in Dörverden.
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Im Sommer 1979 übernimmt Ulrich Walter einen Bioladen in Diepholz und gründet die Firma „Lebensbaum“. Mit den Produkten im Bereich der ökologisch hergestellten Gewürze, Tees und Kaffees agiert die Firma weltweit und verbreitet den Namen der Stadt Diepholz bei Partnern, bei Produzenten und bei Kunden auf beinahe allen Kontinenten. Die langjährige Treue zum Wirtschaftsstandort Diepholz verdient nicht nur hohe Anerkennung, sondern auch den ausdrücklichen Dank der Stadt Diepholz.
Das Zusammenspiel aus natürlichem Genuss, ökologischer Weitsicht und sozialer Verantwortung ist das Erfolgsrezept des Unternehmens. Dafür wurde Lebensbaum mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem 2014 mit dem CSR-Preis der Bundesregierung Deutschland und 2015 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis.
Ulrich Walter hat sich in den Ländern, in denen seine Handelspartner aktiv sind, immer für die Einhaltung und Verbesserung von hohen Arbeitsstandards und fairer Entlohnungen eingesetzt. Seine weltweiten Handelspartner betonen stets, wie vorbildlich sich Ulrich Walter persönlich für diese sozialen Aspekte eingesetzt hat. Auch durch die von ihm und seiner Familie gegründete Stiftung setzt sich Ulrich Walter weltweit für soziale und naturschutzorientierte Projekte ein und kümmert sich aus der Stadt Diepholz heraus um Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Klimaschutz. Beispielhaft seien hier die finanzielle Förderung einer Grundschule in Mexiko, die Einrichtung einer mobilen Arztpraxis in den Slums von Chennai in Indien und ein Projekt gegen Kinderarbeit und für Schulbildung in Indien, von dem allein bereits über 3.000 Kinder profitiert haben, genannt. Er steht somit für ein vorbildliches soziales Unternehmertum.
Im Rahmen des Projektes "Diepholzer Moorhelden" der Lebensbaum-Stiftung wurde dafür gesorgt, dass 63 private Eigentümer ihre Moorflächen an die Stiftung übertragen und weitere Eigentümer die Übertragung angekündigt haben. Der Verfahrensaufwand für Naturschutzmaßnahmen im Diepholzer Moor wurde deutlich reduziert und das für den Klimaschutz wichtige Moor einer verbesserten Pflegesituation zugeführt. Die Lebensbaum-Stiftung hat sich bereit erklärt, die Flächen und die damit verbundenen Unterhaltszahlungen und Steuern zu übernehmen. Durch regelmäßig stattfindende Entkussellungsaktionen, an denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, hier insbesondere Auszubildende, der Firma Ulrich Walter GmbH, wichtige Pflegearbeiten im Diepholzer Moor erledigen und durch die Unterstützung der Aktion "Bio-Brotboxen" der Agenda21-Bürgerstiftung für Diepholzer Grundschulen, setzt Herr Walter Maßstäbe für soziales, ökologisches und nachhaltiges Engagement in der Stadt Diepholz und packt bei diesen Aktionen auch gerne selbst mit an. Das soziale, ökologische und nachhaltige Engagement von Herrn Ulrich Walter ist herausragend und beispielgebend.
Ansprechpartner/in
Frau P. Kellner![]() | |
Rathaus, Zimmer 216 // 1. OG Rathausmarkt 1 49356 Diepholz Telefon: 05441 909-216 Telefax: 05441 909-200 E-Mail: pressestelle@stadt-diepholz.de | ![]() |
Organisationseinheiten
Abteilung Zentrale Steuerung | |
Rathausmarkt 1 49356 Diepholz Telefon: 05441 909-215 Telefax: 05441 909-200 E-Mail: pressestelle@stadt-diepholz.deHomepage: http://www.stadt-diepholz.de | Mo. bis Mi.: 8:30 Uhr bis 16:00 Uhr Donnerstag: 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr Freitag: 8:30 Uhr bis 12:30 Uhr |